Zitate und Literaturhinweise


Was sagt Feldenkrais – wortwörtlich?            

Feldenkrais-Zitate:  

Die Hand eines Menschen unterscheidet sich nur wenig von der eines Affen - etwas in der Haltung und Bewegung des Daumens - aber das Nervensystem des Menschen erlaubt ihm Muskeln und Knochen der Hand  so zu benutzen, wie es ein Anthropoide (Menschenaffe) nicht kann. Er kann nämlich feine, gezielte, speiziell menschliche Bewegungen ausführen wie z.B. schreiben, ein Musikinstrument spielen, Banknoten zählen, eine Uhr reparieren oder ein Mikroskop entstellen. 

Zwei verschieden Arten zu lernen:

Es gibt zwei verschiedene Arten, eine Hand zu benutzen, und diese werden auch durch zwei verschiedene Vorgänge erlernt. Gewöhnliche Handbewegungen erfolgen spontan und werden bei jedem normalen Tier beim Heranwachsen verfeinert, gleichgültig ob Affe oder Mensch. Die feinen, dem Menschen eigenen, gezielt ausgführten Bewegungsarten müssen jedem menschlichen Wesen jedoch auf bestimmte Art und Weise und zu einer besetimmen Zeit vermittelt werden.

Diese besondere Art zu lernen (vielleicht die wichtigste Eigenschaft des menschliche Nervensystems) zeigt sich nicht nur bei der Hand des Menschen, sonder betrifft alle Funktionen. Die aufrechte Haltung, sein Gang, seine Sprache - all dies ist erlernt und bedurfte einiger Jahre Lehrzeit und danach vieler weiterer Jahre bis zur Perfektion. ...

(Moshe Feldenkrais, From my Method, Tel Aviv, Alef Publishers 1964)

   

»Ich glaube, dass zwischen dem so genannten Genie und Jedermann kein Unterschied besteht als dieser, dass das Genie, manchmal durch glückliche Umstände, öfter noch durch Suchen, die richtige Art und Weise findet, sich selbst zu gebrauchen.« (Moshé Feldenkrais, Das Starke Selbst)      

»Diese Lektionen haben den Zweck, Fähigkeit zu erhöhen, d.h. die Grenzen dessen zu erweitern, was einem möglich ist; ihm beizubringen, dass er auch könne, was er vermag; ihm das Unmögliche möglich machen, das Schwierige leicht, das Leichte angenehm.« (Moshé Feldenkrais, Bewusstheit durch Bewegung)     

»Sich selbst zu erkennen, scheint mir das Wichtigste, was ein Mensch für sich tun kann. Aber wie kann man sich erkennen? Indem man lernt zu tun, nicht wie man »sollte«, sondern wie es einem selbst gemäß ist.« (Moshé Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen)     

»Bewusstheit durch Bewegung führt zur Selbsterkenntnis und zur Entdeckung bislang ungeahnter Möglichkeiten in uns selbst. Statt Fehler zu vermeiden, verwenden Sie sie lieber absichtlich als Alternativen für das, was Sie zunächst als richtig empfinden. Es könnte sein, dass Richtig und Falsch bald die Rollen tauschen.« (Moshé Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen)     

»Lernen ist gesünder, als Patient zu sein oder sogar als geheilt zu werden. Leben ist kein Ding, sondern ein Prozeß. Prozesse aber gehen gut, wenn es viele Wege gibt, sie zu beeinflussen. Um das zu tun, was wir möchten, brauchen wir mehr Wege als nur den einen , den wir kennen - mag er auch an sich ein guter Weg sein.« (Moshé Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen)    

»Ein Lernen, das eine Weiterentwicklung der Strukturen und ihres Funktionierens ermöglicht, muss auch zu anderen neuen Weisen führen, Dinge zu tun, die ich bereits tun kann. Diese Art Lernen erweitert meine Möglichkeiten, frei zu wählen. Wer über nur eine Verfahrensweise verfügt, hat keine Wahl als zwischen Tun und Nichtstun.« (Moshé Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen)     

»Je mehr unsere Absichten und Handlungen festgelegt sind, desto weniger wirksam sind sie. Leben ist ein Vorgang der Zeit, und Zeit kann man nicht fixieren«. (Moshé Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen)     

»Zu erlernen, wie man neue Fertigkeiten lernt, scheint mir wichtiger als diese Fertigkeiten selbst.«
(Moshé Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen)       

»Fortschritte begabter Menschen entstehen dadurch, dass sie sich ihrer selbst inne sind, während sie tun. Ihr Talent entspringt der Freiheit, ihre Verfahrensweisen zu wählen, ja man könnte beinah sagen, dass, was wir Talent nennen, nichts anderes als diese Freiheit ist.« (Moshé Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen)   

»Man kann, zu jedem Zeitpunkt seines Lebens, sich umprogrammieren. Sie können das, vorausgesetzt, ich kann Sie überzeugen, dass an Ihrem System nichts endgültig , unabänderlich oder zwangsläufig ist, das ausgenommen, was Sie für zwangsläufig und unabänderlich halten.« (Moshé Feldenkrais, Die Entdeckung des Selbstverständlichen)     

»Ich behandle keine Patienten, Ich gebe Lektionen, um Menschen zu helfen, über sich zu lernen.«
(Moshé Feldenkrais)

Was ist Feldenkrais - subjektiv?           

Zitate sind meistens Auschnitte aus einem größerem Kontext und können deshalb evtl. zu  Missverständnissen führen. Mache Dir dein eigenes Bild. Dazu empfehle ich Dir ...     

1) ... an einem Feldenkraiskurs teilzunehmen und zu beobachten, ...

a) ... wie Feldenkraisübungen auf Sie wirken und

b) ... wie sie die Anleitungen des Kursleiters für sich selbst umsetzen.
        

2) ... Bücher von Moshe Feldenkrais zu lesen, um am eigenen Körper gemachte Erfahrungen mit den Überlgeungen des Autors zu vergleichen.    

Ich empfehle z.B. folgende Buchtitel von Moshe Feldenkrais:      

Das starke Selbst
Das reife Selbst
Die Entdeckung des Selbstverständlichen 

Bewusstheit durch Bewegung
Der Fall Doris - Eine Reise im Dschungel des Gehirns

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